Sabine Gruber, geboren am 6. 8. 1963 in Meran (Provinz Bozen, Italien), wuchs in Lana auf. 1982 Matura am Humanistischen Gymnasium in Meran, anschließend Studium der Germanistik, Geschichte und Politikwissenschaft in Innsbruck und Wien. Von 1988 bis 1992 war sie als Lektorin für Deutsch an der Universität Cà Foscari in Venedig tätig. 1994 war sie Stadtschreiberin von Klagenfurt, 2001 von Innsbruck. Seit 2000 lebt sie als freie Schriftstellerin in Wien. Neben ihrer literarischen Tätigkeit verwaltet sie zusammen mit Renate Mumelter den Nachlass der Südtiroler Autorin Anita Pichler (1948–1997). 2015 wurde sie in den Vorstand der Grazer Autorinnen Autorenversammlung gewählt.
* 6. August 1963
von Andreas Wirthensohn
Essay
Sabine Grubers Erzähldebüt „Aushäusige“ (1996) wirkt auf den ersten Blick wie ein weiterer Beitrag zur sogenannten Antiheimatliteratur. Diese literarische Richtung, die vor allem in den deutschsprachigen Alpenländern zu finden ist, erlebte insbesondere in den 1970er und 1980er Jahren einen wahren Boom und verbindet sich mit Namen wie Franz Innerhofer, Josef Winkler, Franz Böni und Joseph Zoderer. Vor allem Zoderers Roman „Die Walsche“ (1982) kann als paradigmatischer Text für die Südtiroler Spielart dieser Literatur stehen. Auch er handelt wie so viele dieser Texte von den (mehr oder weniger autobiografisch grundierten) Schwierigkeiten, der verhassten Provinzialität und Enge ...